langersehnt
und voll erwartung ist nun also das neue adam green werk "jacket
full of danger" erschienen und hat mal wieder hübsch polarisiert.
während die leipziger stadtillustrierte "kreuzer" über
den adam ausspeit, er sei ein "hierzulande schwer angesagter popexzentriker
mit derber herzschmerzpeinlichkeit", wird er woanders frenetisch
gefeiert. was setzt uns dieser ausnahmefolkmusikant im jahre 2006 also
vor? kann das neue album mit dem epochalen "gemstones" mithalten?
es ist sehr viel einfacher, die "friends of mine"-streicher
finden wieder einzug, es steckt aber hier, im gegensatz zum vorgänger,
nur ein song in meist herkömmlicher songstruktur in einem song.
klingt kompliziert, ist aber das gegenteil. wo adam green auf dem
vorgänger scheinbar fünf songideen in einen track presste
und damit verdammt kreativ und dynamisch und sexy war, weil er das
ding machte, wie ihm der schnabel gewachsen war, besticht er nun
durch komplexität. und es
wird den "gemstones"-liebhaber musikalisch vielleicht
etwas langweilen, aber der mann ist immer noch derselbe, er singt
wunderbar, zwischen morrisson, morrissey und elvis, lebt den folk
und entschuldigt sich mit indianergesängen für den rüden
umgang mit den ureinwohnern amerikas.
ansonsten sind die texte wieder total crazy, ey. in ihrer ballaballa-mentalität
vielleicht politisch metapherisierbar. der herr grün ist schon
ein wenig gesetzter (gibt sitzkonzerte vor 5000 willigen hörern)
und wagt nur noch wenig. aber er wird vielleicht auch nur erwachsen
und hat sich gefunden oder so. jedenfalls ist "jacket full
of danger" etwas mau. nett zwar, aber wahre hits, wie man sie
von diesem tausendsassa kennt, mag ich nicht vernehmen. schade,
"gemstones" versprach doch so viel...
(chm)
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