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plattenkritik

aereogramme - seclusion
bereits erschienen (undergroove/rough trade)

die band mit dem unaussprechlichen namen ist zurück. nicht umsonst haben sie sich auf ihrem ersten album bei allen bedankt, die ihren namen richtig aussprechen. den weg, den aereogramme bei ihrer letzten ep "livers + lungs" eingeschlagen haben, führen sie auf seclusion fort, will meinen, sie setzen mehr auf elektronische instrumentierung. das macht es leider ganz und gar nicht leichter, ihre musik zu beschreiben. immernoch ist sie eine eigenartige mischung aus vielleicht metal und pop. ruhige passagen mit der wunderbar weichen stimme von craig b. werden jäh durch wilde ausbrüche und krude breaks geradezu zerstört. b´s stimme schreit dabei, dass es einem angst und bange wird. die elektronischen sounds und analogsynthies werden sehr bedrohlich eingesetzt, ohne dabei jedoch den pop jemals aus den augen zu verlieren. am deutlichsten wird das alles bei dem 10 minütigen "the unravelling": zu beginn knüppeln aereogramme harte metalgitarren gefolgt von rhodes sounds, die an peace orchester o.ä. erinnern, nur mit schön traurigem gesang. bei einsatz des metalmäßigen schlagzeugs kommen kitschige streicher hinzu, nur um kurz darauf in eine art postrock umzuschlagen, was wiederum mit 80s keyboard unterlegt gleich in eine andere richtung wandert. dann schimmern die delgados durch. digital noise, postrock usw. folgen. "i don´t need your love", das folgestück, ist durchgängig sehr ruhig und erinnert etwas an savoy grand. ein cover von den flaming lips, nämlich "lighning strikes the postman", gibt sich recht hart, was die sache aber auch nicht ganz trifft.
ihr merkt schon, wie schwierig diese album zu beschreiben ist. so krude, schräg und anstrengend das alles auch klingen mag, irgendwie paßt hier trotzdem alles zusammen. am besten, ihr gebt dem album eine chance und hört es euch (in ruhe!) mal an. schade nur, dass "seclusion" mit seinen 32 minuten sehr kurz geworden und der groß auf der cd angekündigte film als bonus nichts anderes als ein video mit verschiedenen songs als untermalung ist. der gescheiterte versuch, aereogrammes musik in bilder umzusetzen. aber egal! lieber 32 minuten gute musik als 78 schlechte!
(vk)