plattenkritik
aereogramme
- seclusion die
band mit dem unaussprechlichen namen ist zurück. nicht umsonst
haben sie sich auf ihrem ersten album bei allen bedankt, die ihren
namen richtig aussprechen. den weg, den aereogramme bei ihrer letzten
ep "livers + lungs" eingeschlagen haben, führen
sie auf seclusion fort, will meinen, sie setzen mehr auf elektronische
instrumentierung. das macht es leider ganz und gar nicht leichter,
ihre musik zu beschreiben. immernoch ist sie eine eigenartige mischung
aus vielleicht metal und pop. ruhige passagen mit der wunderbar
weichen stimme von craig b. werden jäh durch wilde ausbrüche
und krude breaks geradezu zerstört. b´s stimme schreit
dabei, dass es einem angst und bange wird. die elektronischen sounds
und analogsynthies werden sehr bedrohlich eingesetzt, ohne dabei
jedoch den pop jemals aus den augen zu verlieren. am deutlichsten
wird das alles bei dem 10 minütigen "the unravelling":
zu beginn knüppeln aereogramme harte metalgitarren gefolgt
von rhodes sounds, die an peace orchester o.ä. erinnern, nur
mit schön traurigem gesang. bei einsatz des metalmäßigen
schlagzeugs kommen kitschige streicher hinzu, nur um kurz darauf
in eine art postrock umzuschlagen, was wiederum mit 80s keyboard
unterlegt gleich in eine andere richtung wandert. dann schimmern
die delgados durch. digital noise, postrock usw. folgen. "i
don´t need your love", das folgestück, ist durchgängig
sehr ruhig und erinnert etwas an savoy grand. ein cover von den
flaming lips, nämlich "lighning strikes the postman",
gibt sich recht hart, was die sache aber auch nicht ganz trifft.
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