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plattenkritik

albert hammond jr. : yours to keep
bereits erschienen (rough trade)

wenn jemand aus einer super erfolgreichen band mit
solo-krams ankommt, ist ja in der regel vorsicht geboten.
doch albert hammond, seines zeichens leadgitarrist der
strokes, straft jeden zweifler lügen... sein soloalbum,
bezeichne ich mal ganz ungeniert als das bessere dritte
album der strokes!
in diversen interviews gab er ja zu, daß er mit einem großteil seines liedgutes bei seinen
bandkollegen nicht landen konnte
und traurig war, daß der eine oder andere pop-hit nicht seinen weg auf das letzte the strokes album fand.
davon gibt es übrigens auf 'yours to keep' ein ganzes füllhorn. klaro, man hört die strokes-übliche, pickende gitarre und auch die melodieführung ist ähnlich. pophits wie 'in transit' oder '101' vermisste ich aber auf 'first impressions of earth'.
auf dem album wurde mir zu offensichtlich die rocker-keule geschwungen. da ist es doch herrlich, daß die wunderschönen pophymnen von albert nun veröffentlicht wurden.
für alle fans der strokes mit etwas pop-appeal müsste der absolute kauf-befehl ausgerufen werden.
und papa albert "the sun will always shines anymore" hammond senior
darf nun erst recht echt stolz auf den filius sein.
(benny ruess)

 

albert hammond jr. hat einen berühmten vater, senior, der mit "it never rains in southern california" sicher noch von der dortigen gema (heißt da anders, aber weiß nicht wie) zehrt. außerdem zupft der junior die gitarre in der bekannten band the strokes, mag einigen bekannt vorkommen, sind seit 2001 verantwortlich fürs garagenrockrevival.
aber jetzt macht er einen auf solo. er lässt die new yorker rockbarden ben kweller, sean lennon und auch julian casablancas, (wie lieb von albert, seinen strokes-sänger auch was beisteuern zu lassen) mitmachen und heraus kommt "yours to keep", eine seichte, freundliche sehnsucht nach den unendlichen tälern und ebenen der gottgeschaffenen natur. schon das cover mit den häschen und der unberührten umwelt lassen darauf schließen. new york ist so riesig, da hat man sicher öfter das verlangen nach der naturidylle und da reicht auch der central park nicht aus, das erklärt auch den titel des letzten stückes: "hard to live (in the city)", übrigens mit tollem trompetensolo, als würde es jogybear persönlich spielen!
wo "cartoon music for super heroes" überrascht mit der zartheit, erinnern lieder wie "everyone gets a star" oder "back to the 101", ein hit übrigens, an die strokes, der name muss einfach fallen, tut mir leid, albert, aber da bist du drauf vorbereitet, denke ich.
insgesamt ist das alles schön gemacht und wird klappen. man füllt sich abgeholt und mitgenommen von der leichtigkeit und das kann man genießen in den hübschen melodien und der wahrlich angenehmen stimme von albert hammond jr. immer wieder fühlt man sich an ein lagerfeuer versetzt, irgendwo, meinetwegen, in den rocky mountains, nicht nur bei "call an ambulance" mit dem banjo-geschlage.
perfekt für den herbst, ach was und für alle anderen jahreszeiten auch.
(chm)