the
aliens: astronomy for dogs
bereits erschienen, (emi)
sie
sind eine art reunion der gescheiterten. gordon anderson, 1996 gründungsmitglied
der "beta band", stieg aus, noch bevor diese anfing,
populär zu werden, und verbrachte die meiste zeit bei nervenzusammenbrüchen
im krankenhaus. john maclean und robin jones waren bis zum schluss
bei der "beta band" dabei (aufgelöst 2004), konnten
aber auch nicht verhindern, dass die kritiker sie zwar liebten,
aber beim gemeinen konsumenten sich ein durchgängiger hörgenuss
nie wirklich einstellen wollte.
nun sind sie zurück als "the aliens" und es ist
sehr wahrscheinlich, dass sie mit ihrem debutalbum nicht nur gewohnt
mäßige verkaufszahlen, sondern auch eher schwache kritiken
einheimsen werden. das liegt aber nicht daran, dass "astronomy
for dogs" ein schlechtes album wäre, ich würde es
vielmehr als überambitioniert beurteilen, eine tendenz, die
auch schon bei der "beta band" zu beobachten war. die
gern angebrachte floskel, dass weniger manchmal mehr ist, scheint
leider auch hier angebracht, das fängt bereits bei der länge
der stücke an, die sich fast allesamt jenseits der fünf
minuten bewegen. hier befindet man sich, durchaus auch musikalisch,
in bester gesellschaft mit bands wie "the earlies" oder
"polyphonic spree".
"the aliens" haben sich die hippie-musik der 60er und
70er vorgenommen und deren orgelgetränkte, psychedelische klänge
mit tanzbaren beats und leichter frickel-elektronik vermischt, so
dass man beständig an die späten "beatles",
den retro-rock der "super furry animals" oder manchester-rave
im stile der "happy mondays" oder "charlatans"
erinnert wird. leider werden die songs, wie schon erwähnt,
so sehr in die länge gezogen, ohne zwischendurch neue impulse
zu erhalten, dass man manchmal gefahr läuft, aus ungeduld die
skip-taste zu drücken. textlich sind die stücke eher simpel
gehalten, allerdings mit deutlich ironischer distanz (siehe zum
beispiel die single "the happy song" und ihre unendliche
wiederholung des wortes "happy").
das dilemma, in dem die aliens stecken, ist ihr hoher anspruch.
wie schon zu zeiten der "beta band" zaubern anderson
und seine kollegen geniale melodien und begeisternde grooves aus
dem hut, scheitern aber daran, dass sie sich dem großen popsong
verweigern, vielleicht aus angst, einfältig oder unoriginell
zu klingen. ich glaube aber, erst wenn sie sich dem pop-pathos ergeben,
werden sie den ihnen gebührenden ruhm erlangen. bis dahin bleibt
nur die hoffnung, dass beim nächsten album der knoten platzt,
und die freude, dass die "beta band" wieder da ist –
welcome the aliens!
(torben
deinert)
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