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plattenkritik

amusement parks on fire : out of the angeles
vö. 02.06.06 (rough trade)

sänger und songschreiber michael feerick aus nottingham mag die smashing pumpkins und black flag. kaum auszudenken ist es daher, wie seine band amusement parks on fire wohl klingen würde, wenn er mit seinen 22 jahren in der jugend auch my bloody valentine, chapterhouse oder catherine wheel gehört hätte. was sich auf dem hierzulande vor einem halben jahr erschienen gleichnamigen debüt als noisepop-zitatenschatz offenbarte, setzt "out of the angeles" nur konsequent fort. da kann der junge mann in seinen interviews noch so sehr beteuern, von "shoegazing" erst durch die albumrezensionen erfahren zu haben. die gitarren schrammeln und schraddeln ungestüm über ausladende geigen-samples hinweg, während michaels melancholische stimme im hintergrund verhallt. zehn ideen bahnen sich gleichzeitig ihren weg, geraten ungebremst an die oberfläche, wo sie mit lautem knall an der nächsten feedbackwand zerschellen. die ganze wucht und leidenschaft ihrer musik kann die band niemals in drei minuten verpacken. amusement parks on fire brauchen für ihre songs oftmals so lange wie andernorts der wirt für ein frisch gezapftes pils. dabei werden spannungsbögen nicht nur aufgebaut, sondern immer wieder gebrochen, strukturen neu zusammengesetzt und anschließend zur melodie zurückgeführt. es entwickelt sich eine dynamik, die "out of the angeles" bedingungslos immer weiterführt und einen schlicht mitreißen muss. auf einem derart hohen niveau bewegten sich ähnliche jungspunde von south oder the electric softparade mit ihren ersten alben. allerdings konnten die nachfolger schon nicht mehr mithalten. diese hürde haben amusement parks on fire dagegen lässig übersprungen.
(cs)