plattenkritik
anjali
- the world of lady a so
unscheinbar das klingen mag, soviel ansage steckt darin. 'a' ist
hier gleichzusetzen mit 'first class', 'on top', und 'doppeldaumen
hoch'. schon die verpackung ist hinreißend: der doppelt aufklappbare
digipack. das schmeichelt der hand. in hochglanz. außerdem
wird sich für das artwork viel platz genommen. nur die songtitel
und der hübsch umrundete barcode teilen sich den platz mit
blüten und farnblättern in tropischen farben. schließlich
gibt es in welt a für jeden digipack auch noch ein inlay mit
songtexten und lasziven fotos der künstlerin. man sieht die
kokett-mürrische anjali im sommerkleid auf ein mischpult gelehnt.
eingerahmt von noch mehr studioequipment und einem perlenvorhang.
ein wunderbares gesamtkonzept. anjali stellt sich selbstsicher weder
unter einen zwang noch passt sie in ein klischeebild. das spiegelt
sich dann auch in ihrer musik wieder: versucht man eine schublade
zu finden verzweifelt man schon während des ersten tracks.
es gibt herrlich viele anleihen und aufflackernde momente des wiedererkennens,
doch nie kann man dies in worte fassen. reminiszenzen bilden asiatisch-inspirierte
loungemusik, opulente streichersamples mit daraus resultierendem
james bond film-feeling und einfach bezaubernder pop. all dies wird
geführt von anjalis exotischer stimme.
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