aqualung
- still life
bereits erschienen (b-unique / wea)
da
hatte aber jemand nicht aufgepasst: selten zuvor wurde autowerbung
von so schönen klängen untermalt wie die von volkswagen
vor zwei jahren.
verträumt britpoppig schwebte die musik so schön dahin,
dass alle sie kaufen wollten, aber keiner konnte - denn aqualung
hatten keinen
plattenvertrag!
das
dauerte dann auch eine ganze weile, aber umso schneller hat matthew
hales (der kopf hinter aqualung) jetzt den zweiten longplayer, 'still
life', nachgeschoben. eines muss man ihm lassen: er hat sich die
alte musikaufnahmen-regel zu herzen genommen, die da lautet: die
besten lieder gehören an den anfang einer platte. mit 'brighter
than sunshine' wird die messlatte gleich mit track nummer eins verdammt
hoch gelegt.
eigentlich ist es nur ein song über das verliebtsein, und eigentlich
auch
nur hübscher klaviergitarrenpop à la coldplay, aber
irgendwie ergreift das
doch ganz schön. 'suddenly you're mine / and it's brighter
than sunshine' - man hört die sonne, man hört die liebe,
man spürt dass es dieser mann ernst meint mit diesem doch eigentlich
so einfachen gefühl. mit 'left behind' geht der pathos in die
positive verlängerung: da wird in die tasten gehauen, dass
selbst embrace (gibt's die eigentlich noch?) neidisch werden würden.
doch leider war's das dann (fast).
was
folgt sind ruhige, unauffällige songs, gesungen mit einer intonation
wie die von thom yorke: leichtes rumgenuschel gefolgt von falsetto-passagen.
schade! zum glück hält diese phase nur ein paar lieder
an, denn zum ende hin reißen '7 keys' und 'take me home' das
ruder wieder rum, allerdings nicht auf den gleichen kurs wie die
beiden hammerstücke am anfang. insgesamt also ein album, das
ist wie ein mann, der von frauen als 'nett' beschrieben wird: schön,
dass er da ist, wenn es einem schlecht geht, aber ansonsten verliert
man in guten zeiten nicht allzu viele gedanken an ihn.
(sth)
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