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plattenkritik

arcade fire : funeral
bereits erschienen (rough trade)

so langsam scheint sich montreal ja zu dem neuen 'seattle' zu mausern. man bekommt den eindruck, daß alle progressiven
indiebands gerade aus der kanadischen metropole auf uns zurollen. nach the stars, broken social scene und the dears schicken sich nun arcade fire an uns ebenfalls in den
gefühlstechnischen beschlag zu nehmen.

es ist schwer arcade fire zu kategorisieren, denn diese band besticht durch eine unglaubliche vielschichtigkeit. da wird die musikalische zeitmaschine angeschmissen und durch das land der letzten dreißig jahre innovativer popmusik gebrettert.
alle arten von instrumentierungen stürzen da in einem soundgewitter auf einen ein. diese platte wird nie langweilig, weil man immer wieder was entdeckt. wann hatte man das das letzte mal?
klar, für alte musikfreunde sei gesagt, daß sich auf ihrem debutalbum
'funeral' immer wieder altbekannte zitate zu entdecken gibt.
talking heads und david bowie lassen grüßen und an manchen stellen glaubt man völlig unvermittelt statt sänger und band-chef win butler den guten david byrne jauchzen zu hören. aber nix plagiat!
arcade fire sind eigenständig und es ist nicht möglich diese vielfältige
kapelle in eine der diversen schubladen zu packen. das macht sie so
einzigartig und wunderbar. vielleicht ist das der progrock des neuen
jahrzehnts. je öfter man 'funeral' hört, desto besser wird es.
wann hatte ich auch das das letzte mal?
wenn man sich auf die pirsch macht und durch die soundwälder von arcade fire streift, kann es schnell passieren, daß man sich so sehr in ihre soundbilder verliebt, daß man 'gefahr' läuft eine neue lieblingsband zu haben. auf jeden fall ein ganz heißer anwärter auf 'die platte des jahres'. da wo bright eyes aufhört, fängt arcade fire erst an. großes tennis!
(benny)