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brut : bang bang rock & roll
bereits erschienen (fierce panda/banana recordings)
"schaut
her, wir haben eine band gegründet", platzt das debut
von art brut heraus. "yes, this is my singing voice. we’re
just talking to kids.", singt, ähm, spricht eddie argos
und die musikkritik streicht die waffen vor so viel witz, charme
und ehrlichkeit. das dritte mal in folge (nach maximo park und den
kaiser chiefs) ist widerstandsloses ergeben gegenüber britischem
vollblut-pop absehbar.
seit pulp hat niemand mehr so exhibitionistisch und voyeuristisch
in privatsphären gestöbert. jarvis sei dank, muß
sich eddie auch keine sorgen um seinen sexappeal und die vergötterung
seines sprechgesangs machen. hört "good weekend"
und weint vor freude! so, wie eddie sich darüber freut, seine
neue freundin schon zweimal nackt gesehen zu haben, läßt
ihn das gewiß die traumatisierung durch jugendliebe "
emily kane" vergessen. zumindest für eine weile.
"moving to la" klingt so urbritisch wie blur in ihrem
stamm-pub und die ironie, welche hierin zu tage tritt, führt
in einem stelldichein mit der poetischen umschreibung von potenzproblemen
als "rusted guns of milan" zurück zu anfänglich
erwähnter entwaffnung. direkt, aber nicht oberflächlich,
empfindet man die lyrics und eddie a. beschwört, da gäbe
es keine mehrdeutigkeit in seinen texten. direkt und nicht oberflächlich
empfindet man auch die musik und deshalb sei direkt und in aller
ehrlichkeit resümiert: art brut gereichen zur ikone der popkultur.
(ww)
nach drei top
50 singles in gb und ausverkauften häusern auf der ganzen insel,
nun also der sprung über den kanal zu uns.
zugegeben, 'emily kane' (die eine der drei singles) ist ein absoluter
überflieger, kurz genug, um direkt zum punkt zu kommen, uns
ohne viele schnörkel mitzureißen, und lang genug, um
es auf die tanzfläche zu schaffen und den song im kopf zu behalten,
bevor er wieder vorbei ist!
zugegeben auch, dass sich auf dem album noch eine handvoll weiterer
songs mit ähnlichem kaliber befinden... es werden ordentlich
die gitarren gebürstet, viele der songs haben drive, gehen
nach vorne (erinnern mich von ihrer energie gerne mal an die alten
pixies!) und sind mit um die 3 minuten länge genau so lang
wie viele meiner lieblingssongs... und ja, seit mark e. smith oder
jon lawrence von felt hat wohl niemand so charmant aus der not eine
tugend gemacht und beglückt uns nun mit seiner noeligen stimme
und allerlei alltagsgeschichten.
trotzdem, auf albumlänge sind mir doch ein paar songs einfach
zu schrammelig (was dem ein oder anderen vielleicht gerade gefallen
mag, heißt hier ja schließlich auch 'bb rock and roll'?!)
- besondern gut finde ich die momente und songs, in denen eddie
argos beim sprechgesang bleibt und weniger zu schreien beginnt (etwa
bei 'my little brother') und dass ganze eben etwas melodiöser
begleitet wird! wie gesagt, davon finden sich einige songs, aber
eben auch ein paar, die einfach durchrauschen... und nochmals trotzdem,
an ihren besseren songs/hits geht in nächster zeit erstmal
kein weg dran vorbei!
(mf)
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