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plattenkritik

bee and flower : last sight of land
bereits erschienen (tuition/alive)

ein jahr hat multiinstrumentalistin und sängerin dana schechter ihre heimat new york city verlassen und in berlin verweilt. der ursprünglich für drei monate geplante aufenthalt erwies sich als kreativ befruchtende reise. so blieb sie etwas länger, um dort mit musikstudenten, etlichen orchestermusikern und erfahrenen Produzenten um nick cave and the bad seeds ihr zweites album aufzunehmen. dabei heraus gekommen ist ein intimes und ruhiges album, schwankend zwischen filmmusik, madonna und trip hop. in ihrer zartheit und melancholie erinnert die langspielplatte zudem zeitweise an mazzy star. gelegentlich mischt sich auch der einfluss von chicago-blues in die kompositionen. inhaltlich werden lyrische geschichten über die universelle menschliche erfahrung, über hoffnung und herzschmerz, liebe und leben, das hintersichlassen von dingen für einen traum von erneuerung versprochen. es ist also alles beim alten in der riege ernstzunehmender orchestraler musik mit popattitüde. wer portishead nach wie vor gern zuhört und auch bei evita keine Wut empfindet, sollte sich dieses schmalzige album ruhig mal anhören. es hat sowohl starke als auch lähmende momente vorzuweisen.

(mike witschi)