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plattenkritik

benjamin biolay : trash yeye
bereits erschienen (virgin/emi)

in frankreich wird er ja als der neue serge gainsbourg gefeiert. und man muss dem wohl insofern zustimmen, dass herr biolay genauso ein talentierter songschreiber ist.
das beweist er auch wieder auf trash yeye. 60er jahre getränkter pop mit viel streichern, bläsern und coolen backgroundgesängen, aber mit dem gefühl für moderne musik. biolay spielt mit den stilen, dass es eine wahre freude ist. douloureux dedans ist dafür ein super beispiel! feine beats, ein super streicherarrangement und am ende sogar noch eine morricone-mäßige oohoohooh-stimme.
zum glück hat er die teils rockigen ausflüge vom vorgänger-album a l´origine hinter sich gelassen und glänzt mehr mit seinen stärken wie etwa in dem klavierstück la chambre d´amis. in quest ce que ca peut faire kommt biolay geradezu tanzbar herüber, aber verleiht dem ganzen durch viel hall und einem cembalo im hintergrund trotzdem ein schönes 60er flair!
bei all der begeisterung für die musik: das singen will er einfach nicht so recht lernen. zumindest hab ich noch immer meine probleme mit seinem sprechgesang. das geheimnisvol verruchte eines serge gainsbourg versucht er scheins auch für sich zu entdecken, scheitert dabei aber. zu gewöhnlich ist seine stimme. und ganz schlimm wird es, wenn er zu rappen versucht wie in dans ta bouche. das sollte er nun wirklich sein lassen!
wahrscheinlich täte benjamin biolay besser daran, talentierteren sängern die songs zu schreiben, wie er es ja auch schon tut.
wer allerdings mit seiner stimme kein problem hat, wird hiermit seine wahre freude haben! denn trash yeye ist sicher eines seiner besten alben!

(volker kindt)