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plattenkritik

ben martin : the tiny bits and pieces
bereits erschienen (wohnzimer records)

eigentlich habe ich mir nach der ersten hörprobe dieses inzwischen dritten albums des österreichischen singer/songwriters ben martin vorgenommen, kein gutes haar an diesem zu lassen. schrecklich naiv und nervig klingt sein allzu kitschig geratener sommer-sonne-herzschmerz-pop, niemals überraschend, immer nur wiedergekäut, schmerzvoll für meine ohren.
nun, manchmal soll man eben seinem ersten eindruck nicht zu sehr über den weg trauen, denn bereits beim zweiten hören beginne ich, einige dieser höchst eingängigen melodien mitzuträllern. "listen to me" macht richtig spaß, ich stelle mir diesen song als bonus track eines robbie williams-albums vor. irgendwie scheint mir sowieso jedes stück sehr radiotauglich, manchmal etwas zu vorhersehbar und aufdringlich massentauglich wie "cool to you" und "macon county", aber trotzdem angenehm. tut gar nicht mehr so weh.
nachdem ich das album noch ein paar mal gehört habe, fange ich jetzt wirklich an, gezielt songs anzuwählen, die mir besonders gut gefallen. das album erinnert mich sehr an brendan benson, wenn auch längst nicht so kreativ. oder aber an die lucksmiths, obwohl ich tali whites stimme besser finde. mir fällt die "the bens"-ep ein und ich glaube, dass es ben martin nie schaffen wird, von den drei bens (folds, kweller, lee) zu einer jamsession eingeladen zu werden, dafür ist das alles zu gefällig, was er produziert, und zudem viel zu oft gehört.
aber mein fazit fällt nun doch positiver aus, als erwartet. keine großen sprünge von herrn martin, aber gut gelaunte, harmlos dahin plätschende popmusik, die sich der frühlingslaune anpasst.
ich hab mich bemüht, aber zum verriss hat’s eben doch nicht gereicht.
(td)