plattenkritik
bob
mould : body of song der
speck ist von den rippen, die texte nicht mehr so wütend, die
experimentierfreudigkeit hat zugenommen und bob meint, er fühlte
sich noch nie so gut wie jetzt. kein wunder, ist er doch derzeit
in den usa sowas wie ein kult-dj in der alternativen kunstszenerie
von boston, la und chicago und wird von der jugend hofiert. ach
ja, platten macht er in regelmäßigen abständen ja
auch noch. vor knapp 17 jahren quittierte er den dienst in seiner
damaligen punk-kultband hüsker dü und widmete sich dann
seinem neuen projekt 'sugar'. auch dieses projekt, welches mit seinem
spektakulärem debut 'copper blue' von 1992 große furoure
entfachte, hielt nur für zwei studio-alben und ein mini-album.
danach wurde fröhlich wieder alleine herumgedoktert, aber letztlich
soundmäßig nie der große schnitt vorgenommen, und
das ist auch gut so. wenn es aber einen grande seniore des "indie-schrammel-pop-punk"
gibt, dann ist es ja wohl bob mould, oder? fließend knüpft
auch so sein neuster wurf 'body of song' an gute alte hüsker
dü- und sugar-songs an. immer alle kanäle knapp im roten
bereich und die powerchords durchgedroschen. dazu wie immer starke
und ein paar etwas schwächere popsongs, aber alles mit dieser
herrlich nasalen nörgelstimme, die ich seit meiner ersten begegnung
mit ihm so liebe, als ich das erste mal 'pink turns to blue' mit
unschuldigen 13 jahren hörte.
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