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plattenkritik

los campesinos! : we are beautiful, we are doomed
bereits erschienen, (wichita/cooperative music)

unglaublich, wie viel energie eine band versprühen kann! ursprünglich sollte es nur für eine ep ins studio gehen, aber was tun, wenn dabei so viele gute neue songs herauskommen? ohne zu zögern veröffentlichen die sieben jungs und mädels der "los campesinos!" nur fünf monate nach ihrem debüt-album gleich einen zweiten longplayer, "we are beautiful, we are doomed".
wie schon auf "hold on now, youngster" treiben die waliser ihr spiel mit witzigen geschichten, viel geschredder, wirren soundfetzen, hier und da ein paar streichern und natürlich dem stilprägenden xylophon. an poesie wird dabei wie gewohnt nicht gespart und so entstehen bissige texte wie "i died on a cross… -trainer getting in shape for you" neben ausgefeilten songtiteln à la "documented minor emotional breakdown #1". mit begeisterung und ideenreichtum liefert uns das septett wie schon mit dem debüt-album kindlich verspielten und euphorischen power-pop, der zum tanzen animiert und eine geballte ladung an freude und ausgelassenheit transportiert. doch energie hin oder her: im unterschied zum vorgängerwerk wagen sich "los campesinos!" verstärkt an ruhigere rhythmen heran, so dass man meinen könnte, die bauern (übersetzung des spanischen bandnamens) seien erwachsen und weniger hibbelig geworden. doch bei der kurzen zeit, die zwischen den alben liegt, ist das wohl eher unwahrscheinlich. vielleicht wollten sie sich einfach nur ein wenig ausprobieren und ihre platte insgesamt vielfältiger gestalten. oder ist ihnen etwa doch die luft ausgegangen?

(anika haberecht)