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plattenkritik

carpark north : all things to all people
bereits erschienen (virgin/emi)

seit ich vor einem jahr noch neunmalklug über die dänische indieszene
meinte, sie würde nur von thomas troelsen gesteuert, hab ich viel
dazugelernt: es bewegt sich das kleine halbinseleiland musikalisch rasant nach vorne. der starproduzent jon schumann entwickelte nebenbei so einen eigenen dänemarksound. oder besser: jon schumann ist der dänemarksound. der hat nämlich auch schon mew und kashmir eben diesen verpasst, der jetzt unüberhörbar auch im zweiten carpark-north-album, mit dem kommunistischen
namen "all things to all people", sitzt: brachial, dramatisch, pathoserfüllt und explodierend, wie schon die single "human" in manchen diskotheken gezeigt haben wird. carpark north sind kreativer geworden und wagen mehr nach ihrem 2003er "transparent and glasslike", das ihnen in dänemark die chartsspitze eingebracht hat. "the beasts" ist gar ein sechseinhalbminütiges rockmusicalspektakel mit 36-köpfigem chor und all der notwendigen theatralik. "all things to all people" hat hier die virtuos-perfekte programmierung der elektronika, da die brettgitarrenwände mit dem härtesten, brachialsten schlagwerk seit langem. über dem klumpatsch schwebt eine zärtliche und verzweifelte, aber dann doch wieder hoffnungsvolle stimme
(klingt sie nicht etwas wie von the-rasmus-sänger lauri johannes ylönen?). es ist kein album für weicheier, es ist nicht zu nebenbeihören, eher zum tanzen und schwelgen, zum musik erleben, manchmal nah am newmetal ( nicht nur die ähnlichkeit zum kornschen bassklicken in "song about us"...). über allem macht die ungeheure dynamik dieses album zu einem grossartigen kunstwerk, bei dem sich das lauschen noch lohnt.
(chm)