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plattenkritik

cartridge - fractures
bereits erschienen, (records&me/soulfood music)

es gibt bands, die produzieren alben, auf denen jeder titel gleich klingt. die einzelnen tracks verschmelzen zu einem brei, so dass man am ende glaubt, nur einen einzigen song gehört zu haben, ganze 40 oder 50 minuten lang… und es gibt "cartridge" und ihr aktuelles album "fractures"! die vier dänen verstehen es, instrumente, rhythmen und melodien so einzusetzen, dass jeder song etwas eigenes besitzt und eine gewisse stimmung und atmosphäre schafft. die sanfte und zugleich kraftvolle stimme von sänger mathias wullum nielsen scheint einen währenddessen zu umarmen und auf eine reise in eine andere welt mitzunehmen, sei es in die vergangenheit oder an einen anderen fleck der erde. musikalisch bewegen sich cartridge dabei zwischen 80er-synthie-pop und experimentierfreudiger tanzmusik. die suche nach einer bestimmten schublade bleibt allerdings erfolglos, denn die jungs passen sich nicht an die gepflogenheiten des indie-mainstreams an. und genau das ist es, was "fractures" so besonders macht. vor allem die singleauskopplung "the woods" hat wahrhaftig ohrwurm-charakter und erinnert an hawaii, palmen und mädchen in baströcken. es ist dieser sound, der lust auf sommer macht und gute laune verbreitet. da darf ein "uh shalalalalala" ("brain cloud") oder "uh shalala uh" ("fatal twist of fate") auch in den übrigen titeln nicht fehlen. mit "fractures" haben "cartridge" ein platte geschaffen, die in allen punkten weit über ihr debüt "enfant terrible" hinausgeht. es ist eines dieser alben, das immer mehr begeistert, je öfter man es hört.

(anika haberecht)