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plattenkritik

celebration : the modern tribe
v.ö.: 07.12.07 (4ad/beggars group/indigo)

ein album voller sublimer farben, reicher texturen und glamourösen, himmlischen melodien. (zitat aus der pressemeldung von melanie gaugl, beggars group) betrachtet man das zum blindwerden quietschbunte hippie-cover des aktuellen celebration-albums parallel zu dieser abgehobenen pressenotiz, dann grenzt es fast an ein wunder, dass man sich noch die mühe macht, die musik zu hören, anstatt das album sofort in die tonne zu treten. und dabei ist die musik ganz und gar nicht kitschig oder peinlich, sondern birgt eine unheimlich treibende energie und atmosphärische dichte.
celebration sind personell und musikalisch eng mit der new yorker indierock-szene rund um tv on the radio und die yeah yeah yeahs verbunden. so wundert es nicht, dass david andrew sitek von tv on the radio das zweite album des trios aus baltimore produziert und zugleich gemeinsam mit seinen bandkollegen auf diversen tracks des albums als gastmusiker agiert hat, ähnlich wie nick zinner von den yeah yeah yeahs, der unter anderem auf dem eröffnenden und fast eingängigsten stück evergreen seinen gitarrensound beisteuert. katrina ford ist die stimme hinter celebration und weist in ihrem gesangsstil sowie ihrer markanten stimmlage wiederum starke ähnlichkeiten mit karen o auf. genau diese stimme ist sowohl markenzeichen als auch verhängnis der band, denn neben der faszinierenden mischung aus kraft und zerbrechlichkeit tendiert ihre stimme auf dauer zu nerven, was bei der relativ gleich bleibenden atmosphäre der songs einen leichten ermüdungseffekt bewirken kann.
dennoch gibt es stücke, die für sich genommen das prädikat wunderschön erhalten müssen, wie zum beispiel das soul-basierte, aus sakralen orgelklängen und einem sich nach und nach steigernden beat bestehende heartbreak, das in einem ekstatischen, atemberaubenden finale mit pauken und trompeten endet.
abschließende bewertung: cover flop, album top, nur leider ein wenig zu lang und anstrengend. trotzdem unbedingt reinhören und mindestens die single kaufen.

(torben deinert)