plattenkritik
celest
- take it in your stride ein
ire ist ins indierock-dorf münchen gezogen und hat dort eine
band gegründet das debüt-album heißt "take
it in your stride”, und das wiederum heißt: nimm es
locker. der rezensent fasst das als einladung auf, sich nicht allzulange
mit dem originalitätsdefizit aufzuhalten, welches auch vom
label bereitwillig eingeräumt wird. deshalb soll auf michael
sailer, der die informationen, die mir von little teddy recordings
freundlicherweise beigelegt wurden, um ein paar emotionen ergänzen
will, nur geantwortet werden, dass die flucht in metaphern wie (sinngemäß)
"es ist nur rock, aber immer noch genug, um mit den sommerfeelings,
die uns das gibt, eure welt aus den angeln zu haben" dafür
sorgt, dass sich nicht eimal mehr was in den angeln dreht, geschweige
denn, aus denselben gehoben wird. so etwas hat diese band nicht
einmal verdient, denn: langweilig ist das gar nicht. die harmoniefolgen
sind bisweilen tatsächlich bauch-erwischend. da ist eine etwas
abseitige aufmerksamkeit (die augen weit offen) in der stimme von
ollie purcell. die frau, die ihn in den refrains chor-begleitet,
stelle ich mir langhaarig, irisch und im wirklichen leben sehr pragmatisch
vor. eine britische unkitschigkeit ist dieser musik inne, und wenn
die gitarren gerade nicht irgendwelche ohrwurm-refrains füllen,
dann spielen sie riffs, die auch mal in kontrast zur gesangsmelodie
treten. da ist bei aller gewöhnlichkeit (which i’m taking
in my stride) also durchaus potential, und wenn die jungen münchner
und ihr ire irgendwann lust haben sollten, von sonic youth zu lernen
(und es nicht nur zu behaupten), dann freue ich mich darauf.
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