cem güney : praxis
bereits erschienen, (cronica/a-musik)
um
sich dieser platte zu nähern muss der normale indie hörer
erst einmal seine hörgewohnheiten über bord werfen bzw.
erheblich erweitern.
der opener besteht im wesentlichen aus kurzen wortfetzen, die zu
einer collage zusammengefügt werden und vielleicht ein wenig
an die stückeleien eines stockhausen erinnern. nicht mein ding.
umso besser, dass es ganz anders weiter geht. digitale sounds, sehr
minimal, teils sehr hochfrequenzig und zwar so hoch, dass es -wie
im titeltrack- bisweilen bis an die schmerzgrenze reicht, sind die
zutaten des restlichen albums. sie wirken aber durch ihre kombination
absolut nicht anstrengend, wie man vielleicht denken könnte,
nein, vielmehr beruhigend, entspannend, wenn nicht sogar meditativ.
der vertrieb a-musik ist da bestens gewählt, denkt man doch
gleich an clicks and cuts künstler, die sich bereits anfang
der 2000er auf labels wie "staubgold" auf derartige
soundexpeditionen begeben haben.
neu ist das nicht, aber schön, sowas mal wieder zu hören.
(volker kindt)
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