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plattenkritik

chad vangaalen : skelliconnection
bereits erschienen, (sub pop)

chad vangaalen scheint einer dieser künstlertypen zu sein, die man um ihre kreativität und genialität beneidet. aus angeblich hunderten von im laufe des letzten jahres geschriebenen songs hat er 15 ausgewählt, auf seinem zweiten album "skelliconnection" zu erscheinen. mit diesem werk wird er sich respekt als origineller songwriter verschaffen, was man aber vom durchschnittlich musikalischen kanadier dieser tage auch erwarten darf. vangaalens referenzen sind bereits weit gestreut und höchst beeindruckend: er stand u.a. mit den pixies, wolf parade und built to spill auf der bühne, darf sich produzent von musikvideos nennen und ist zudem ein talentierter graphiker. die stücke auf seinem aktuellen album pendeln zwischen wundervoll zärtlich vorgetragenen balladen à la sufjan stevens, schrägem stoner-rock, mit dem er auch bei den queens of the stone age ins vorprogramm passen würde, und jeder menge verschrobenem und zugleich sehr melodiösem gitarrenpop mit country-einschlag, wobei er häufig wie der musikalische zwillingsbruder von beck höchstpersönlich klingt. "skelliconnection" geizt nicht mit stilistischer vielfalt, vangaalen experimentiert fröhlich mit selbst gebastelten instrumenten, elektronischen klängen und abseitigen harmonien. das ganze geschieht auf recht hohem niveau. einzig bleibt anzumerken, dass hier und da weniger ein wenig mehr gewesen wäre. nach grandiosem beginn vor allem mit "sign me to sleep" und "flower gardens" flacht das album zur mitte hin etwas ab, was auch das mit kitsch überladene "dead ends" nicht verhindern kann, um dann gegen ende vor allem mit dem hervorragend treibenden "burn to ash" wieder an fahrt zu gewinnen. chad vangaalen kann musikalisch keiner etwas vormachen, soviel ist sicher. ein wenig mehr konzept auf seinem album wäre hier und da vielleicht wünschenswert gewesen. bevor dadurch aber die kreativität zu leiden hat, kann man sich nur auf mehr solch farbenfroher und verspielter alben dieses künstlers freuen. dass ihm die ideen ausgehen, steht zumindest nicht zu befürchten.
(torben deinert)