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plattenkritik

chad vangaalen : soft airplane
bereits erschienen, (sub pop/cargo)

chad vangaalens neues werk – "soft airplane" (auf sub pop erschienen) – begrüßt einen mit leichtem surren, einer kleinen unreinheit im klang. und während ich mich noch über diesen produktionstechnischen lofi-aspekt freue, öffnet sich eine welt die sogleich an den frühen neil young und ebenso an sufjan stevens erinnern lässt. ein eindruck, der durch die ganze platte zu helfen vermag, denn hier wird die musikalische wundertüte geöffnet. diverse verspielt vorgetragene stile und kompositionen von klassichem americana und rock über indipop bis hin zu elektronischen versatzstücken werden durch ein versiertes runterbrechen auf das wesentliche der songs und durch die markante stimme, die den "harvest"kosmos mitschwingen lässt, zusammengehalten.
ähnlich wie sufjan stevens versteht vangaalen es hervorragend, unendlich viele instrumente und ideen in die songs einzubringen, ohne dabei beliebig zu klingen oder die struktur des songs an muckertum zu verkaufen, sodass die songs in ihrer überladenheit auseinander zu brechen drohten. die songs haben eine klare und einfache struktur und strotzen trotz verspieltheit vor transparenz. so wirken nicht nur die einzelnen stücke sondern auch die platte als ganzes trotz ihrer unglaublichen vielfalt auf homogene weise geschlossen und sehr stimmig.
am ende werde ich wieder mit einem leichten surren entlassen. es ist nicht auf der platte sondern in meinem kopf und das ergebnis meiner begeisterung. für mich, der den kanadier bisher nicht kannte, stellt "soft airplane" eine schöne überraschung und eines der highlights des jahres dar.

(andré kobus)