plattenkritik
the
chris stamey experience : a question of temperature chris
stamey dürfte den meisten nach seinem eher unbeachteten solo-debut
aus 2004 als produzent von bands wie le tigre oder whiskeytown bekannt
sein. dabei war sein gespür für harmonie inmitten musikalischer
brachialität zu beobachten. nun veröffentlicht er ein
weiteres solo-album, "a question of temperature", in
dem er eine feine zusammenstellung von eigenen stücken und
coverversionen präsentiert. mit den musikerfreunden ira kaplan,
georgia hunley und james mcnew von yo la tengo sowie caitlin cary,
gene holder und tyson rogers schafft er ein äußerst abwechslungsreiches
werk, dass weniger durch orginalität besticht, als vielmehr
durch wiederentdeckung geliebter melodien. lieder wie televisions
"venus", "shapes of things" der yardbirds
oder yo la tengos "summer sun" gleichen in ihrer neuauflage
musikalischen mosaiken, in denen alle beteiligten die liebe zum
klanglichen detail veräußern. es sind schöne melodische
und gitarrenlastige cover, die rau und kratzig klingen. produzent
mitch easter hat hier offenbar mit seiner liebe zum southern-pop
einfluss auf die harmonisch einheitliche klangwelt chris stameys
gehabt.
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