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plattenkritik

clap your hands say yeah - some loud thunder
bereits erschienen (wichita / cooperative)

der titel des zweiten albums klingt nach mehrmaligen durchören wirklich wie blanker hohn, was sicher auch beabsichtigt war.
anders als ein witz ist so was nämlich nicht wirklich zu verstehen. was hatte man nicht alles nach dem wirklich starken debut erwartet!?
’some loud thunder’ kommt nun gerade mal ein jahr später nach seinem vorgänger um die ecke und leider bestätigt er die schlimmsten befürchtungen. vielleicht hätten clap your hands say yeah sich mehr zeit lassen sollen?
der opener ‚some loud thunder’ klingt so, als hätte man mit einem miesen kassettenrecorder im proberaum aufgenommen. oder wollte man alte schrottige velvet underground-aufnahmen imitieren? wenn ja, sage ich mal: thema total verfehlt!
ok, so ein terrorgimmick als eröffnung kann man machen und sei mal verziehen, aber es wird ja leider nicht besser. ach ja, singen kann der sänger immer noch nicht, was ja auch eigentlich völlig egal im rock 'n' roll ist, wenn die songs einen irgendwie packen. an seinem verbalen rumgeiere schieden sich ja eh schon immer die geister.
und jeder a&r manager würde wahrscheinlich sagen: „also, bei aller liebe, aber ich höre die single nicht!“
‚satan said dance’, eine stumpfe, simple electro-beatende partynummer mit lustigem titel soll und kann das schwächelnde album nicht wirklich retten und wenn ‚yankee go home’ etwa eine originelle anti-kriegs-hommage sein soll, tu ich mir lieber ‚war’ vom boss an.
puh, ‚underwater’ was fröhlich naiv vor sich hin poltert kann man ja sogar noch auflegen, aber irgendwie ist hier dennoch alles halbgar.
da helfen mir auch zum teil wirklich spitzfindige und intelligente texte herzlich wenig und retten die scheibe nicht mehr.
wo bei tollen musikern wie damals pavement der verweigernde plan, die kongenialen texte und das konzept erkennbar war, taumeln clap your hands say yeah auch gerade besonders live schülerbandmäßig durch die gegend, wovon ich mich mehrmals überzeugen konnte. hm, fussballermäßig lasse ich somit verlauten: „ich sag mal, ganz viel gelärme um nichts und wahnsinnig aufgesetzt kommt das alles daher.“
scheiße jungs, da hättet ihr euch mal mehr zeit lassen sollen.
(benny ruess)