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plattenkritik

clearlake - amber
v.ö. 17.3.06 (domino/rough trade)

es gibt leider viel zu wenige bands, die gute texte schreiben und wiederum viel zu viele, die glauben, gute texte zu schreiben. eine löbliche ausnahme sind clearlake. jeder, der ihr letztes album "cedars" kennt, wird das sicher bestätigen. sie schreiben wirklich hervorragende texte. natürlich über zwischenmenschliches und vieles mehr – dabei immer mit einem kleinen augenzwinkern. leider sind bei der mir vorliegenden promo keine texte dabei, aber soweit ich das mitbekomme, hat sich das zum glück nicht geändert.
und die musik? seit ihrem letzten werk waren "clearlake" auf ausgiebiger us-tour und haben mit steve osborne eine wahre produzentenlegende an den reglern. der verpasste bereits alben von suede, starsailor, lush, doves, new order und den happy mondays den rechten schliff.
die us-tour hört man auf den beiden singles "neon" und "good clean fun" deutlich heraus. hier die sofort an blues erinnernde verzerrte mundharmonika, dort ein ziemlich "black rebel motorcycle club"-mäßiger gitarrensound bzw. beat. die beiden songs bilden dabei eher eine ausnahme. der rest ist wie gewohnt eher "britisch". auch die wunderbare, leicht nölige stimme von sänger jason pegg kann mit ihren tollen melodien immer noch begeistern. allerdings versuchen sie bisweilen, etwas zeitgenössischer zu klingen. das geht auf kosten ihres eigentlich so einzigartigen verschrobenen sounds. das album verliert dadurch an eigenständigkeit. es ist zwar immer noch ein sehr gutes album und hat auch eigentlich keine aussetzer. nur an das bereits erwähnte "cedars" kommen "clearlake" nicht ganz heran.
(vk)