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plattenkritik

the coral : roots and echoes
bereits erschienen (red ink/rough trade)

the coral galten 2002 als neue junge hoffnung, wie so viele bands, ja, the coral veröffentlichten ihr selbstbetiteltes debut und das war ein wirres, wildes spiel, nach dem genuss von haschischziagretten und in sogenannten jamsessions entstanden. ein meisterwerk. die sieben aus hoylake, wirral, england, die die charts gestürmt, brit awards und alles eingesagt haben, sind älter geworden. die roots sind auf ihrem fünften werk deutlich zu hören. die rolling stones oder die beatles, klar, wer ist im rocke nicht von diesen zwei bands beeinflusst worden, aber was ich sagen will, ist: roots and echoes ist ein recht banales rockalbum, das vor allem durch seine charaktere lebt. james skellys stimme ist zum exempel toll und ich höre sie gerne. damals klang es aber noch nach den doors. es gibt keine ausschweifenden impovisationen mehr. alles ist in klare strukturen gepresst und es steht ihnen nicht. aber das wollten sie so: "wir brauchen uns nicht mehr hinter abgefahrenen sachen zu verstecken, wir sind gute songwriter geworden", meint der gute james. naja. sage ich. es ist uninteressanter zu hören. the coral nehmen sich plötzlich sehr ernst. texte handeln hier von liebe und sehnsucht und so, nicht mehr von freunden, die zu zimmerpflanzen mutieren. syd barret war einmal, heute sind the coral die britney spears des rock´n´roll. der esprit ist verflogen und es wird sich wohl eine neue fangemeinde finden müssen. alles wofür the coral standen ist vorbei. wir müssen das akzeptieren. sie sind erwachsen.

(christian meyer)