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plattenkritik

courteeners - st. jude
als import bereits erschienen (universal)

die überschätzte „britpop-bildzeitung“ nme posaunte die courteeners nach ihren ersten drei netten, aber nicht großartigen singles ende 2007 schon als den heissesten „heavy shit“ seit the smiths heraus und dürfte jetzt nach der vö. des debuts-albums in uk beim indiepop-fan mal ganz kräftig abbitte leisten!
machen die jungs aus manchester ja nun wirklich so gar nichts neues, nämlich schlichten, soliden post-mod-britpop mit teils prolligen texten und netten melodien.
da konnte produzentenlegende stephen street noch so viel schrauben: die songs sind meist mittelmäßig und oft sehr unspektakulär. da hatten vorbilder wie cast, menswear oder sussed echt mehr drive und es zeigt sich mal wieder wie stark die libertines damals wirklich waren.
mensch, was hatte ich mich auf diese platte gefreut und dann kommt da so eine relativ unspannende scheibe um die ecke! der smarte 'liam gallagher-gedächtnisfrisur'-tragende leadsänger und chef liam frey versucht auf den pfaden alter britpop-helden zu wandeln und scheitert hier und da gewaltig. haha, da verhält es sich mit einigen englischen mucker-emporkömmlingen wie den hier besprochenen courteeners genauso wie anderswo mit möchtegerns: größenwahn & große schnauze galore!
the courteeners sind ein gutes beispiel dafür, daß man nicht immer auf jeden hype des langsam nervenden nme aufspringen muß. 'cavorting', 'not nineteen forever', 'fallowfield hillbilly' und vielleicht noch das fluffige 'no you didn’t, no you don’t' können punkten. aber was soll man nun noch über eine solide aber keineswegs 'großartige' band schreiben? punkten können sie bei mir schließlich noch mit ihrer post-mod-mode ihren paisleytücher und ausgekramten doc martens.
vielleicht überzeugen sie mich ja live. man wird sehen und ich lasse mich gerne bekehren.
(benny ruess)