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plattenkritik

crosbi - all in
bereits erschienen, (split records / cargo)

puh, das ist aber mal eine anstrengende stimme – das ist das erste, was auffällt. sänger andrew jones hat ein organ irgendwo zwischen john power (von den 90er-jahre britpoppern cast) und axl rose, quasi eine quäkige heliumversion der rockstimmen der gegenwart. also: erstmal dran gewöhnen. was durchaus schwierig ist, wenn jones ad infinitum "yeah yeah yeah oh yeah" von sich gibt. dabei startet das album so, wie jedes album starten sollte: die besten songs kommen zuerst, und zwar in form der singles "coastline", "sonny" und "helayou". treibender britrock, der die emotionale verzweiflung auch musikalisch spürbar macht. "my head is hot, i think i'm burning up" klingt zwar von jones gesungen völlig anders als geschrieben, aber es hat was. tanzbar, hörbar, gut. danach jedoch noch neun lieder lang 90er-jahre-revival. warum müssen jungspunde denn alte-herren-musik machen? noch ist paul weller doch nicht tot! eine ermüdende, unspannende angelegenheit jedenfalls. insgesamt also nur zu einem viertel gut (was genau lang genug ist, um diese stimme noch aushalten zu können), was natürlich nicht reicht. aber inzwischen sind aus der band auch drei viertel der mitglieder ausgestiegen und wurden durch andere ersetzt, da stimmen dann zumindest die mathematischen zusammenhänge.
(stefan hartmann)