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plattenkritik

cursive - happy hollow
bereits erscheinen, (saddle creek/indigo)

auf dem promofoto zu "happy hollow" stuppst sich cursives frontmann kasher die hornbrille zurecht, und das spricht bände. willkommen im kosmos dieser vier musiknerds. cursive veröffentlichen nach drei jahren tour ihren neuen langspieler, bleiben ihrem gesamtklang treu, denken aber nicht im traum daran, sich zu wiederholen. "die spinnen doch!" und "was mag in diesen köpfen nur vorgehen?" höre ich mich rufen und lausche den verwirrenden metalparts, in denen urplötzlich wie selbstverständlich bläser zum einsatz kommen. im letzten songpart noch plump aber schön an "weezer" erinnernd beweisen cursive kurz darauf jazzigen tiefgang ala "fantomas". in den strophen nach vergleichen mit "the"-bands hechelnd werde ich in diversen refrains, die eigentlich keine sind, eines besseren belehrt. die machen einfach alles anders. 15 sekunden "my bloody valentine", hier und da ein 80er-jahre-gefühl, dann wieder emo, mittendrin elektronische klänge, pianos und jazz. alles, was diesen wahnsinn zusammen hält, ist der gemeinsame hang der band zum wahnsinn und zum krach. um die wilden und fantastischen eindrücke zu ordnen suche ich nach einem begriff zur beschreibung dieses musikalischen ausnahmezustandes und festige das dumme aber passende wort "dean-martin-metal".cursive visieren mit ihrem neuen album die perfektion des songwritings an. auch wenn der vergleich albern ist: hier wurde ein intelligentes rockalbum eingespielt, alles mit der rechten maustaste markiert und auf "cursive" geklickt. das ergebnis liegt auf der hand; alles wurde schräg. anders will es in meinen kopf nicht hinein, wie man solche songs produzieren kann.
(mw)