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plattenkritik

the dandy warhols : earth to dandy warhols
bereits erschienen, (cooperative/universal)

man kann den "warhols" kaum vorwerfen, sich stetig neu zu erfinden. trotzdem strotzen ihre alben vor konzepten, die sich meist an musikalischen genres orientieren. mit ihrem debut "dandys rule ok?" und dem nachfolger "come down" gelangen ihnen großartige werke des psychedelic rock, mit "thirteen tales from urban bohemia" und "odditorium or warlords of mars" schafften sie es ihre anfänge mit mit dem countrygenre zu verbinden. 2003 erfanden sie sich mit "welcome to the monkeyhouse" neu: irgendwo zwischen "kraftwerk", "depeche mode" und "spiritualized" gelang ihnen ein überragendes album.
mit ihrer aktuellen auskopplung "earth to the dandy warhols" vergessen sie über weite strecken ihre musikalischen ursprünge, ihre eigene definition von musik und verlieren sich tief in den angestaubten beats der 70er und 80er. das album beginnt wie eine schlechte bowie platte, dominiert von synthezisern, mit dem groove eines isaack hayes songs und findet im weiteren verlauf zu salsaklängen und abgefahrenen punk’n roll nummern. zweifellos zuviel zitation in zu kurzer zeit. auch das konzept, bei allen vorgängeralben klar zu erkennen, verkommt zur rock’n roll attitüde. und das bei einer band, die zwar extrovertiert ihre drogenexzesse zur schau trägt, aber niemals die nähe zu den fans verloren hat (ich erinnere mich u.a. an ein 3,5h konzert in der freiheit vor 200 leuten). letztlich bleibt beim drogenrauschartigen wirrwarr der lieder auf "earth to the dandy warhols" eine gewisse eigenart erhalten. die führt zwar zu nichts, soll aber nicht unerwähnt bleiben.

(jf)