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plattenkritik

dawn landes : fireproof
v.ö.: 29.6., (fargo/rough trade)

dawn landes kommt aus louisville, kentucky, ist aber bald dem provinziellem ambiente ihres heimatortes entflohen und zum studium nach new york gezogen, wo sie nun ihr bereits zweites album veröffentlicht hat. dieses setzt sich mit den gegensätzlichen eindrücken von großstadtleben und kornfeld-idylle auseinander und ist im ergebnis ein quasi traditionell zu nennendes folk-pop-album geworden. landes musikalische einflüsse basieren zum einen auf ihrer teilnahme an der new yorker fast folk-community, der auch schon musiker wie townes van zandt oder suzanne vega angehört haben, zum anderen auf ihren diversen tourbekanntschaften wie den "earlies", jose gonzales oder auch "le tigre" und feist. ihre mischung aus folk-song und zeitgenössischem indie-pop ist durchgehend charmant und eingängig, wenn auch kein allzu kreativer wurf. atmosphärisch nahe an cat power überrascht landes in ihren soliden contry-nummern immer mal wieder mit originellen rhythmischen variationen oder stimmlichen schieflagen (so in den beiden auffälligsten stücken "private little hell" und "picture show", die auch die höhepunkte des albums bilden), kann aber in punkto originalität dieses niveau nicht auf albumlänge durchhalten. zu häufig bleiben ihre stücke an der melodramatisch-balladesken oberfläche kleben, ihr teils sehr wehleidiger gesangsstil wiederum kann auch schon mal auf die nerven gehen. trotzdem wird dawn landes ihre fans finden, vor allem die country-affinen unter den indie-pop-konsumenten werden "fireproof" begeistert aufsaugen. bei allen anderen dürfte dieses album allerdings recht schnell wieder in vergessenheit geraten, dafür gibt es einfach schon zu viele singer/songwriter, die ihre lebenserfahrungen in hübschen popsongs verarbeiten.

(torben deinert)