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plattenkritik

dawn of the replicants : fangs
bereits erschienen, (sl records / indigo)

dawn of the replicants – erinnert sich noch jemand an diese schottische band? muss so um 1998 rum gewesen sein, dass sie ein paar "singles of the week" im nme ergattern konnten, ein recht eigenwilliges debüt vorlegten und dann von ihrer plattenfirma einfach fallen gelassen wurden. wie so ne kartoffel, die zu selbstständig denkt, zu anders ist und überhaupt nicht linda heißt. sperrig waren sie wohl schon immer, und east/west war wohl schon immer zu major. was dann geschah? keine ahnung. nichts, was man in deutschen landen mitbekommen hätte. mit "fangs" flattert auf einmal das angeblich fünfte album auf den tisch und man wundert sich: die gab's also die ganze zeit? ganz ehrlich, vermisst hat man sie in den britpop-nachwehen dann doch nicht. aber nach ihnen kamen bands wie die beta band, die sperrigkeit zur hörgewohnheit machte, und so wird album no. 5 doch mit anderen ohren aufgenommen. hinter dem akustikgitarrengerüst rumpelt es ganz schön vor sich hin, es pfeift und klappert und plonkt und exzentrischiert. irgendwo zwischen classic rock und frank zappa sticht vor allem paul vickers stimme hervor, die man wohl getrost einzigartig nennen kann. kein album, das erkennen lässt, in welchem jahrzehnt es entstanden ist – aber eines, das john peel wieder gefallen hätte. der war nämlich ein großer fan.
(sth)