plattenkritik
the
dears : gang of losers ab
ende august steht das neue werk der kanadier "the dears”
in den plattenläden. nach dem internationalen durchbruch des
vorgängers "no cities left" präsentiert sich
ihre dritte platte mit dem scheinbar banalen titel "gang of
losers" wesentlich songorientierter. die von melancholisch-
dramatischen gitarren dominierten lieder brechen nicht mehr in lärmattacken
aus und verzichten auch sonst auf künstlerisch experimentellen
schnickschnack. das ist keineswegs bieder, sondern scheint vielmehr
eine logische weiterentwicklung. da, wo "no cities left"
noch sperrig und schwer zugänglich scheint, bauen die dears
vor balladesken pophymnen ebenso eigenständige, wie eingängige
melodien aneinander. dies geschieht vor texten, deren emotionalität
besonders durch den prägenden gesang von murray lightburn an
eigenständigkeit gewinnt. trotzdem baut sich auf "gang
of losers" zu keiner zeit eine solch düstere, gespenstisch-
melodramtische stimmung auf, wie die dears sie auf "no cities
left" schaffen. vielleicht zollen sie letztlich doch ihrer
eher verhaltenen konzeption der platte tribut; wenn auch auf einem
hohen niveau.
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