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plattenkritik

dinosaur jr - beyond
bereits erschienen (pias)

mein lieber herr gesangsverein, normalerweise sind reunions ja so eine zweifellhafte sache! aber bei dem ersten album in urbesetzung seit 1993 sind jegliche bedenken völlig unbegründet. da poltern mr. mascis und kollegen ungestüm, schrottig und laut durch die garagenrock-felder, als hätte es
ausflüge in pop und country im letzten jahrzehnt nie gegeben - wieder derbe gniedel-solis und holpernde beats und rumgenöle wie einst. dinosaur jr.-jünger, was
willst du mehr?
das dabei dann ein wenig die überhits fehlen und die aufnahme so klingt als hätten die jungs einfach ein mikro aufgestellt und auf die aufnahmetaste eines kassettenrekorders gedrückt, macht die sache nicht wirklich schlecht, ist irgendwie doch charmant und sei verziehen.
der neuanfang ist also gemacht und fast gelungen. „was findet ihr alten indie-säcke eigentlich alle an dinosaur jr.?“ wurde ich neulich von einem anfang zwanzigjährigen indiegirlie gefragt.
„es ist magie, die schönheit der rauheit und auflehnung“ konnte ich nur in etwa entgegnen. glattgebügelt wird woanders. wenn alle reunions so ausfallen würden, wie das von dinosaur jr. möchte ich schreien: „alle alten säcke zurück an die gitarren!“
(benny ruess)