dios
(malos) : dios (malos)
bereits erschienen, (pias)
singer/songwriter-platten
schießen jüngst mehr denn je wie die pilze aus dem boden.
meist wird dabei entweder fröhlich die bob dylan-sammlung zitiert
und mal mehr, mal weniger einfallsreich lo-fi-country produziert,
oder man schmeißt alle dissonanzen über bord, schmiert
sich ordentlich honig um den mund und präsentiert dem schüchtern-verklemmten
popfan arg verträumte sonnenschein-harmonien.
in letztere kategorie sind dios (malos) einzuordnen, und bei deren
album befinde ich mich in einem dilemma. denn jeder song für
sich genommen ist wirklich schön anzuhören, es gibt nichts
auszusetzen, gradliniger, perfekt produzierter schmacht-pop.
und doch will mich die platte nicht so recht packen, zu schnörkellos,
zu eintönig kommt sie daher. es fehlen die ecken und kanten
von grandaddy, der tanzfaktor der shins, der naive humor von das
pop. ähnlich wie schon beim aktuellen album der pernice brothers
ist hier einfach alles zu glatt gebügelt.
auf jedem soundtrack würde ein dios (malos)-beitrag als süße
herzschmerz-nummer positiv herausstechen, nicht umsonst wurde die
kalifornische band um gitarrist und songwriter joel morales durch
die ami-soap "oc california" in 2004 bei einem breiteren
publikum bekannt und beliebt. zwölf dios (malos)-songs hintereinander
geschaltet ist für mich allerdings eine große portion
harmonie zu viel.
wer musik zum träumen braucht und zum gedanken abschweifen
lassen, der macht beim kauf dieses albums alles richtig. mich aber
macht es eher nervös und weckt den seltenen wunsch nach rohem
schiefen punkrock.
(td)
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