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plattenkritik

dirty pretty things : waterloo to anywhere
bereits erschienen (vertigo / universal)

mit spannung wurde das debut von carl barats neuer band erwartet.
erst spannte er den cooper temple clause den basser didz hammond aus, schnappte sich alt-libertines schlagzeuger gary powell,
holte sich mit beau-gitarrist anthony rossomando noch das nötige look-alike an der gitte und fertig war die neue 'mod-punk-combo', die da aus den ruinen der the libertines emporstieg.
die debutsingle 'bang bang youre dead' machte lust auf mehr und entwickelte sich
schnell zum "frühjahreshopser" auf allen tanzflächen. aber was ist
nun mit 'waterloo to anyhere' gekommen?
twanglegitarren mischen sich mit reggae, ska und modpunk. bands wie the jam, the clique, the sorrows oder undertones klingen gewaltig durch.
das klingt erstmal richtig gut, ist aber nach mehrmaligen hören doch ein
wenig ermüdend, wenn die wirklich guten songs teilweise auf der strecke
bleiben.
ok, wer das wilde, herrlich ungestüme herumgeschraddel der libertines auch bei ihren schwächeren songs liebte, kommt hier voll auf seine kosten. die linke faust euphorisch hochreißen, mit bier rumspritzen,
blödsinn am tresen quatschen und die mittelmäßigkeit des alltags abfeiern!?
naja, ab einem gewissen pegel macht sogar mir diese platte spaß,
aber an die combination doherty/barat reicht dieses debut leider nicht heran.
immerhin hat uns carl mit 'deadwood', 'bang bang' und 'doctors and dealers' drei schöne saufhymnen fürs diesen sommer und das abhängen am elbstrand geschenkt. danke dafür, aber der rest darf echt origineller und werden, sonst war dieses debutalbum auch ihr letztes.
(benny ruess)