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plattenkritik

drive-by argument : drive-by argument
bereits erschienen, (lizard king/rough trade)

ich erinnere mich noch ganz genau: es war im sommer 2005, als ich die damals noch unbekannten "kooks" in einem winzigen glasgower club spielen sah. bevor sie an der reihe waren, betrat eine gruppe bunt zusammen gewürfelter musikstudenten die bühne. es waren die jungs von "drive-by argument". im vergleich zu den "kooks" erschien ihr sound unfertig und rau. ihre musik war nicht schlecht, doch irgendwie bezweifelte ich, jenseits der insel je wieder von dieser band zu hören.
seither sind drei jahre vergangen. neue musiktrends wie new rave haben sich erfolgreich etabliert, immer häufiger wird indie-rock mit elektronischen elementen verbunden. auch die schotten von "drive-by argument" haben sich weiter entwickelt. heute bedienen sie sich verstärkt den klängen ihres synthesizers und bezeichnen ihre musik "four to the floor unhappy hardcore". auf ihrem selbstbetitelten debüt-album wird der indie-disco-rock spürbar. treibende rhythmen animieren zum kopfnicken und fußwippen. hier und da klingen die stücke nach "bloc party", an einigen stellen ist der einfluss von "the faint" hörbar. doch tritt die gitarre dabei nie komplett in den hintergrund, sondern macht in kombination mit dem ekstatischen gesang die stücke des albums so vielseitig. auch balladen wie "how the trees sleep" gehören dazu, sind aber eher eine seltenheit. "drive-by argument" sind vor allem den tanzbaren rhythmen verschrieben und schrecken dabei nicht einmal vor trashigen songintros zurück, die unweigerlich an "scooter" und euro disco erinnern ("we techno prisoners"). glücklicherweise aber zerstört das keineswegs den eindruck des insgesamt guten und vielschichtigen albums. ob "drive-by argument" dabei mit dem erfolg ihrer labelkollegin "santogold" gleichziehen können, ist allerdings fraglich.

(anika haberecht)