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plattenkritik

the dudes : brain heart guitar
bereits erschienen, (one-four-seven/soulfood)

verstand, herz und gitarre: die typischen zutaten eines authentischen rokalbums. ‘the dudes’: der name einer typischen rockband. soweit das offensichtliche. reichlich abtörnend für meinen geschmack. das war, bevor ich mich der eigentlichen musik zugewandt habe. und man sollte sich nicht von der äußerst unglücklichen namensgebung von band wie album beirren lassen, denn dahinter verbirgt sich durchaus ansprechender wie anspruchsvoller indierock. ein bisschen wie die uptempo sunshine-version der ‘cold war kids’, oder ‘modest mouse’ ohne doppelten boden.
auffällig ist zunächst einmal die stimme von sänger und sonwriter dan vacon, die bei mir – man mag mir diesen vergleich verzeihen – sofort assoziationen mit jeff buckley hervorruft. vacon singt mit leidenschaft im wahrsten sinne des wortes, seine stimme ist voller soul und emotionaler spannung. die musik wiederum ist geprägt von der 90er indie- und alternative-szene, eingängige pop-melodien auf straightem bass-gitarre-schlagzeug-rock. dazu kommt eine satte, stadionreife produktion, etwas, das zum beispiel den ‘figurines’ bislang zum erhofften mainstream-durchbruch gefehlt hat.
die in calgary beheimateten ‘the dudes’ produzieren schlichtweg sehr eingängigen und gut gelaunten indiepop, der es problemlos ins radio und musikfernsehen schaffen sollte. sind die einzelnen songs auf ‘brain heart guitar’ durchaus schön anzuhören, wird das album auf die dauer doch recht eintönig. ‘the dudes’ sind gut, das steht nicht zur diskussion, aber wahrscheinlich ein paar jahre zu spät, um originell genug zu wirken. außerdem weiß der gemeine popfan bei diesem bandnamen doch gar nicht, dass das alles nur halb so wild klingt und durchaus im cd-regal neben ‘coldplay’ stehen darf.

(torben deinert)