the
earlies : the enemy chorus
v.ö.: 16.02.07 (groenland/cargo)
wer
so schön einen streichersatz in einen synthesizer überfaden,
einen drum-upbeat einfließen lässt und ein pianosoli
so darauf platziert, dass auch noch raum für eine gitarre bleibt,
der heißt entweder electric light orchestra oder the earlies.
dick auftragen ist eine gefährliche angelegenheit, die häufig
in geschmacklosigkeit endet, und so mag es dem indie-psych-pop der
earlies zugute kommen, dass zwei herzen in seiner brust schlagen,
das eines prog rockers und das eines country barden. verschwenderisch
schütten the earlies den sturm im wasserglas im sand der prärie
aus, hängen darüber einen himmel nicht nur voller geigen,
sondern pariert von einem ganzen orchester und falten loops ein,
ohne auszuufern. damit schöpfen sie aus dem selben vollen wie
beta band und flaming lips, sind aber im ton, den sie anschlagen,
härter. das debüt "these were the earlies" war
da noch eher verzärtelt von beach-boys-harmonien. die choräle
sind geblieben, die band ist gewachsen (auf inzwischen 11 mitglieder)
und immer noch wohnt sänger brandon carr in dallas, während
der rest der band in manchester lebt. für die aufnahmen zu
"the enemy chorus" kam der texaner sogar für ein
paar monate nach england, zuvor kannte sich die band nur von tour
und arbeitete via fileshare. eine englisch-amerikanische freundschaft,
wie wir sie uns öfter wünschen würden. mit seiner
mischung aus rauschartigen mental-rubicube-orgien und einfühlsamen
lullabies erreicht "the enemy chorus" einen zustand
der schwerelosigkeit und holt das space-feeling wohin auch immer.
(ww)
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