home                                     club        musik        konzerte
plattenkritiken | popnews | interviews | popclassics | clubplaylists | plattenlabels

plattenkritik

elbow - cast of thousands
vö 18.8. (v2)

auch wenn man sich das bei den derzeitigen temperaturen weder vorstellen will noch kann - der herbst wird kommen. irgendwann. Und dann ist die passende zeit das meisterwerk dieser manchester band zu hören. denn jene jahreszeit bietet einfach mehr platz für elbows melancholie als ein heißer sommertag. wenngleich auch optimistische töne angeschlagen werden (z.b. gleich beim auftakt 'ribcage'). insgesamt wirkt das album melodiöser und ausgereifter als sein ebenfalls bereits großartiger vorgänger 'asleep in the back'. wer hätte gedacht, dass elbow sich noch selbst übertreffen können? erst beim mehrfachen hören wird einem die vielschichtigkeit deutlich, denn eine reine, harmonische, nur schöne und leicht verdauliche platte ist dies nicht. die harmonie von 'snooks (progress report)' beispielsweise wird mehrmals urplötzlich von einer art gitarren-schrei quasi 'gestört'. 'crawling with idiot' ist eine ruhige ballade während 'switching off' von einem eingängigen, ja fast tanzbaren rhythmus begleitet wird. als besonders beachtenswert stellen sich 'fugitive motel' und 'grace under pressure' heraus. letzteres beginnt zunächst langsam, bis dann ein unruhiges getrommel einsetzt und schließlich in einem chor aus den stimmen der mitsingenden besucher von glastonbury 2002 endet.
(marika böhm)