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plattenkritik

elliot smith : new moon
bereits erschienen, (domino/rough trade)

nach fünf studioalben seit 1994 starb im oktober 2003 einer der besten singer/song-writer unseres planeten. als ich damals musikinteressiert wurde und mich entschied, mich nur für einen singer/song-writer zu entscheiden, weil mir das metier doch etwas eintönig erschien, wählte ich elliot smith aufgrund seiner großen melodien und stimmungen, die er zu
erzeugen vermochte. jetzt und heute erscheint auf domino eine doppel-cd mit
24 nahezu ungehörten songs, die 1995-1997 entstanden sind.
natürlich darf man sich in seine harmonien und melodien reinlegen, wie
in eine hängematte in ligurien mit blick auf türkisblaues meer, berge
und bunte küstenstädte. es ist die pure schönheit, die einen gänsehauten lässt.
"angel in the snow" eröffnet schwelgerisch toll cd1 bis track 4 reinhaut. "new monkey", ein bandstück mit drums und bass und so darf da auch
hin und weckt einen, wenn man aus genuss eingeschlafen ist. auf cd2 sind weitere perlen gepresst, darunter das gitarrmelodische "new disaster" und "seen how things are hard" mit gerassel und gebimmel, die man nur zu gerne hört, auch das schlagzeug kommt wieder zum einsatz, ergänzt und zeigt facetten. die orgel beim bekannten "either/ or" wünscht man sich öfter.
sein gitarrenspiel von sympathischer virtuosität, seine stimme gehaucht
ohne schmalzig zu werden, er kann es. dafür liebt man ihn, irgendwo
zwischen "pavement" und den "kings of convenience" für die modernen
indiehörer... ein schöner nachlass des für mich grössten singer/song-writers der moderne.

(christian meyer)