embrace
- out of nothing
bereits erschienen (indipendiente / sony)
es
waren die "big tunes", die 1997 großbritanien begeisterten.
sie kamen mit großen melodien, streichern, gar einem ganzen
orchester, epischem gesang und diesem gefühl, die ganze welt
umarmen zu wollen. man hörte wieder the la's mit "there
she goes" oder bowie's "heroes" und die stone roses
erlebten eine art erstes revival. es waren hymnen, die uns der brit-pop
unter oasis und the verve zu seiner späten stunde noch bescherte
und bands wie die seahorses, supernaturals, space, electrasy und
eben auch embrace glühten kurz in dieser ersterbenden supernova
auf den forderen plätzen der britischen charts.
im falle von embrace folgten dem debüt "the good will
out" von '98 im abstand von jeweils ca. 2 jahren alben, die
sich immerhin in den uk-top-ten platzieren konnten. doch irgend
etwas fehlte, gerade beim "out of nothing"-vorgänger
"if you've never been". das war nicht eingängig,
steckte nicht mit den große emotionen an, die man sich erhofft
hatte. "endlich sind sie zurück, die großen melodien.",
sagt jetzt embrace-sänger danny mcnamara selbst. zu verdanken
hat die band das zum einen dem überquellenden reichtum an songs,
die während der letzten jahre entstanden (es sollen um die
500 sein), und zum anderen der rückkehr von produzent youth,
der neben den '97er singles "all you good good people"
und "come back to what you know" auch für hits von
the verve und james verantwortlich ist. unter seiner regie wurde
songs wie "ashes" und "someday" die seele eingehaucht,
die eigentlich nie ausgestorben war, sondern mit den auslaufenden
90ern nur auf kleiner flamme innerhalb der gitarrenmusik weiterglimmen
konnte. in einer welt nach coldplay und travis, in der bands wie
starsailor und keane erfolge verbuchen können, scheint auch
eine umarmung wieder möglich, und deshalb bleibt es spannend,
ob etwa die erste single "gravity" bei den hörern
ankommt. aus der feder von embrace-freund chris martin, scheint
dies jedenfalls nicht abwegig. überhaupt klingt "out of
nothing" verdächtig nach coldplay, "looking as you
are" beinah noch mehr als "gravity". inwiefern das
aus berechnung geschehen ist, läßt sich nicht abschätzen,
aber embrace haben hart gearbeitet und ihr "ego am eingang
abgegeben" (so mcnamara). eine absolute ausnahmen bildet da
"near life" zwischen bedrückend dahingenuscheltem
post-grunge und spacigem rock à la mansun. zurück zum
"guten alten sound" oder eine kopie der chartstürmenden
newcomer von coldplay - gewonnen haben embrace mit ihrem vierten
album allemal. hört den titelgebenden finalsong "out of
nothing", dann wisst ihr, was ich meine.
ps:
gab es eigentlich musikkritiker, die behauptet haben, coldplay klinge
nach embrace?
(ww)
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