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plattenkritik

emma pollock : watch the fireworks
bereits erschienen (4ad/beggars group/indigo)

die delgados sind tot, es leben die delgados! zumindest ihre mitglieder. denn emma pollock war die sängerin dieser wunderbaren, aber leider stets unterschätzten chemikal underground-band (ihnen gehört sogar das label), die sich 2005 leider auflösten. watch the fireworks ist nun ihr solo-debut und dann auch noch für das legendäre 4ad-label.
dementsprechend hoch sind natürlich die erwartungen. und tatsächlich: emma pollock gelingt das kunststück, was sicher wenigen künstlern nach auflösung ihrer band gelingt: sie schafft es einerseits das hohe niveau der delgados beizubehalten. man hört sie auch raus. aber andereseits schafft sie ihren songs obendrein etwas ganz eigenes zu verleihen, so dass man es nicht einfach mit einer anders betitelten fortsetzung der band zu tun hat.
besonders die ruhigen sehr persönlichen stücken wie limbs und the optimist würde man zwar sofort einer schottischen band zuordnen, wären aber sicher nicht so auf einem delgados-album gelandet.
pollock schreibt immer noch wunderschöne popsongs. teils etwas glatt. das erscheint beim ersten hören vielleicht ein wenig wie oberflächlichkeit. aber das täuscht ähnlich wie beim neuen stars-album- gewaltig! in beiden fällen hat man es mit wunderbaren alben zu tun, die in ihrer ersten unauffälligkeit eine ganz besondere tiefe haben.
sicher eines der alben des jahres!

(volker kindt)