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plattenkritik

enders room : random guru
bereits erschienen, (tuition/alive)

johannes enders kommt aus weilheim, von wo auch "the notwist" oder "lali puna" stammen, und das hört man in jeder faser dieses werkes. von seiner formation "enders room" erscheint jetzt bereits die dritte veröffentlichung. wo er damals noch unkonventionellen jazz mit dem elektronischen pfiff gemacht hat, der einen atemlos gemacht hat vor athmosphäre und einen kaum losliess, klingt das neue album leider etwas zu verkopft.
die beats sind uninteressant, schon gehört und tragen kaum zu der musik bei. die sphären, die sounds allerdings, die man vom "tied and tickled trio", von dem enders ein teil ist, kennt, sind perfekt in szene gesetzt und voller esprit, aber es gibt immer störende nebeneffekte in den songs, zum beispiel seichter gesang von mann und frau, der da so nur peinlich wirkt. hier wird auf die pure harmonie gepicht und kein kontrast zugelassen. der alte enders, der in der altherrenjazzszene eher als verrückt verstanden wurde, hat sich wohl gelassen zurückgelehnt, um mit "random guru" mal etwas akzeptanz zu erheischen. den eingefleischten weilheim- bzw. acher-fan (fast allein die acher-brüder erzeugen eine grosse magie) wird man so wohl nicht mehr überzeugen können. mir ist das zu brav. zu alt? zu schön.

(christian meyer)