home                                     club        musik        konzerte
plattenkritiken | popnews | interviews | popclassics | clubplaylists | plattenlabels

plattenkritik

erwin thomas : songs from my apartment
bereits erschienen (quartermai/broken silence)

erwin thomas, gebürtiger däne, bringt mit "songs from my apartment” sein erstes album auf den markt. eigenhändig produziert, versucht er, eine brücke zwischen populärmusik und folk zu schlagen. ein gewagtes unterfangen, das schon deshalb scheitern muss, weil das vermeintlich unabhängige label "folk" oder "singer/ songwriter" im indie-diskurs spätestens seit den letzten cash platten (american recordings) einer neudefinition bedarf. der anspruch nach popularität und dem von rick rubin eingeschriebenen retro purismus formulieren neue ansprüche an genres wie "folk" und "songwriter" und stellen zugleich den stellenwert des independent in frage.
dass bei thomas diese kongruenz wieder aufbricht, mag daran liegen, dass lieder wie "inside a stormglass" oder "tonight" (das highlight des albums) stark nach coldplay - was keineswegs abwertend gemeint sein soll - und populärmusik klingen und zugleich einzigartigkeit beanspruchen, wo keine vorhanden ist. so ist "songs from my apartment" eine nette zeitgenössische anekdote, ohne dem anspruch gerecht zu werden, dem sie sich stellt.
(jf)