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plattenkritik

festland - an euren fenstern wachsen blumen
bereits erschienen (zickzack/indigo)

na bitte, das machen sie aber schön, die drei von festland. melancholischer irgendwiepop mit harmoniegesang in einer ganz eigenen soundästhetik. die beteiligten sind zum teil keine unbekannten. schlagzeuger und sänger thomas geier spielte anfang der 90er jahre für tilman rossmy und dessen band die regierung. joachim schäfer alias yoshino mag der ein oder andere aus dem deep-house-duo lorenzo kennen und ist auch bei festland zuständig für die minimalistischen, aber wirkungsvollen streicher, plingplings und sonstige elektronische effekthascher. mit im boot der jazzbassist mit dem kryptischen namen ddfm und eigentlich könnte man auch den maler fabian weinecke dazurechnen, der die romantischen, kryptischen texte in deutsch, englisch und französisch schrieb. da haben wir also, nochmal zum mitschreiben, einen rocker, einen house-frickler, einen jazzer und einen texter und heraus kommt diese wundervolle musik, die einen nicht mehr loslässt. so einfühlsam, überlegt und berührend. in komposition und instrumentarium die momentane deutschpopwelle zerberstend.
festland bauen eine parallelwelt neben der unsrigen auf, in die man sich gern entführen lässt. absolut weg vom langsam peinlich werdenden indietum, absolut authentisch und liebevoll. da hat sich wer einen kleinen herzenswunsch erfüllt und hat viel liebe reingesteckt und das ist schön. das hört man. das fühlt man. das will man doch.
(chm)