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plattenkritik

film school : film school
vö: 20.01.06 (beggars banquet/indigo)

eines scheint sich immer mehr herauszukristallisieren: die neue welle von shoegazer-sounds kommt nicht von der britischen insel, sondern aus den usa. nach longwave und longview kommt nun dieses quartett aus san francisco, was in den us-gazetten schon als nächster heißer export gehandelt wird. ihr selbstbetiteltes album ist ihr zweiter wurf und die einflüsse ihrer helden echo & the bunnymen, the cure und pink floyd sind keineswegs zu verbergen. hypnotisierend und soundkosmisch stricken sie ihre songs zu wunderschönen epen zusammen, so daß man sich in nicht wenigen momenten an die seeligen chapterhouse, adorable oder my bloody valentine erinnert fühlt. das ganze album klingt vertraut und warm, segelt zwar in den einen oder anderen momenten an der genialen hookline vorbei, versöhnt dann aber wieder mit momenten, die soundtüfftlerische genialität und einfallsreichtum aufblitzen lassen.
film school liefern den perfekten soundtrack um durch die nacht zu cruisen, an verspiegelten monströsen und kalten stahl- und glasriesen vorbei, um einen herum der warme selbstverlierende wall of sound von film school der in guten momenten sich doch glatt anschickt einem die seele zu reinigen. endlich wieder mut zur großen geste, die ich doch bei diesen ganzen derzeit hippen "the-bands" mit ihren doch mittlerweile ermüdenden 16tel-polka-beats vermisse. songs wie 'he's a deep deep lake' oder 'like you know'würden sofort eine perfekte my bloody valentine single abgeben. eine gebührende hitsingle ist mit 'on & on' auch im gepäck.
was sollte auf dem weg zum großen erfolg noch schiefgehen? nun, ein besseres artwork zu beispiel? an diesem brillianten wave-gitarrenpop selbst dürfte es jedoch nicht liegen, denn dafür hat diese band zuviel seele und potential. chapterhouse, ride und adorable waren vor 15 jahren. nun kommen film school. that's the new wave? es wäre einfach zu schön....
(benny ruess)