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plattenkritik

finn - the ayes will have it
vö: 08.08.2005 (sunday service)

die gitarrenmusik von patrick zimmer alias finn ist butterweich, kuschelig wie eine umarmung im gestreiften nicki, melancholisch wie "fotos von ex-freundinnen anschauen" und ganz warm. ungefähr so warm wie die cpu von finns laptop, der liebevoll und nie zu aufdringlich vor sich hin knistert wie ein... nun ja, kitschig aber wahr... kaminfeuer. die analogen synthieklänge decken das ganze wie eine patchwork-decke zu und fördern die wohlige gesamtstimmung. nie wirklich spektakulär, aber stets mit einem feinsinn für liebliche melodien schwimmen echolastige keyboardsounds von dur zu moll. jetzt schmusen, weinen oder staunen. alles andere wäre albern.
technisch ist dieses album mit dem erstlingswerk von sigur ros zu vergleichen. der gesamtsound und die songstrukturen ähneln häufig den liedern von last days of april. einen weiteren vergleich erzwingt der stets gehauchte gesang, der das erwähnen des liedermachers maximilian hecker unumgänglich macht.
finns musikalische orientierung versinkt in tiefmelancholischen gefilden. diese leidensbereitschaft, gepaart mit der liebe zimmers zum melodischen popsong, macht "the ayes will have it" zu einem ganz grossartigen album.
(mw)