plattenkritik
fionn
regan : the end of history mit
dem apokalyptisch anmutenden titel "the end of history"
erscheint pünktlich zum herbst das debutalbum eines jungen
iren namens fionn regan, dessen geschichte erst noch geschrieben
werden muss. dass da so einige seiten zusammen kommen könnten,
lassen bereits die ersten töne des eröffnungssongs "be
good or be gone" vermuten. auf sehr sparsam gezupfter gitarre
singt fionn seine poetischen zeilen mit zerbrechlicher stimme: "i
have become an aerial view of a coastal town, that you once knew.
be good or be gone." musik zum träumen und sinnieren
auf höchstem niveau. lyrisch anspruchsvoll und musikalisch
versiert präsentiert sich im weiteren verlauf das gesamte album
und bietet dabei folksongs ganz in der tradition eines bob dylan
oder nick drake. die gitarre ist neben fionns stimme und der poesie
seiner texte das wichtigste utensil und zumeist auch einzige instrument.
keine übertriebenen orchestralen arrangements oder gar elektronischer
firlefanz. fionn regan kann sich voll und ganz auf sein talent als
songwriter verlassen. "the underwood typewriter" überzeugt
durch das virtuose gitarrenspiel und die überraschende melodik
mit nicht minder intelligenten lyrics: "i’m changing
the ribbon in this old underwood. step out of your dress and i’ll
wear you like a hood. for a hood is a home for someone who lives
alone.” wunderschön auch die single-auskopplung "put
a penny in the slot”, deren ironisch-sentimentale geschichte
- garniert mit erneut zauberhafter harmonik – einen bedingungslos
in den bann zieht: "i apologise but i seem to have arrived
home with items in my bag from your house, there’s some cutlery,
a table cloth, some hennessy and a book on presidents deceased.”
ob "the end of history” nun ein statement der hoffnungslosigkeit
oder doch eher augenzwinkernde poesie ist, darüber kann man
sich gern streiten. unstreitbar handelt es sich allerdings um ein
singer/songwriter-album allerhöchster güte. volle punktzahl
für dieses intellektuell-intime kunstwerk.
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