forward
russia : life process
bereits erschienen, (cooking vinyl/indigo)
"forward
russia" wagen sich ans traditionell schwierige zweite album.
wie gelingt ihnen das? erstaunlich gut. noch immer klingen sie auf
eine gewisse art experimentell – noch immer unterlegen treibende,
peitschende beats prägnante basslinien und plötzliche
rhythmus-wechsel lassen den hörer nie zur ruhe kommen. dennoch
ist die platte etwas eingängiger als das 2004er debüt
"give me a wall". das liegt zum einen wohl daran, dass
die synthesizer etwas voller eingesetzt werden und breitere harmonien
in die songs tragen. zum anderen (und wohl noch entscheidender)
ist tom woodheads stimme variabler als auf dem debüt. sie kommt
noch immer mitunter kreischig daher, aber immer wieder auch leise,
eindringend, um unvermittelt auf’s neue zu explodieren. die
produktion im gesamten wirkt ausgereifter und professioneller als
auf dem debüt, ohne der vierer-combo aus leeds ihre raue experminentalität
zu nehmen - die erfahrung des neuen produzenten matt bayles macht
sich da wohl positiv bemerkbar. auffällig ist auch, dass gerade
zum ende der platte 5 - 6 minütige tracks keine seltenheit
sind, der schlusssong "spanish traingles" gar neun minuten
dauert, ohne auch nur im mindesten zu langweilen. "forward
russia" nehmen die hohe hürde zweites album mit leichtigkeit
und brechen dabei noch mit einer nervigen marotte des debüts:
endlich bekommen die songs echte titel und werden nicht mehr nach
verwirrenden zahlen benannt!
(paul
hauser)
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