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plattenkritik

franz kasper : the grasshopper and me
bereits erschienen (dayglow/p/rough trade)

das nun vierte studioalbum des als junges talent gefeierten kölner musikers kasper ist auf dem markt. ein dynamisches klavier wirft einen in das erste lied. kaspers stimme fragt wenig später mit scheinbarem selbstzweifel "what am i doing here?" das klavier bleibt rhythmusgebend. das erinnert ein wenig an ben folds und bleibt doch eine ungleiche gegenüberstellung. bei kasper verschwimmt der höreindruck. kaum pointiert hängen textinhalte und musik im raum und doch haben die lieder eine ungeheure präsenz. sie scheinen auf sich selbst zu verweisen, ähnlich wie die reise der sinnsuche und die der liebe die kasper antritt und oft, meist zu schnell und banal, auflöst. das ist schade, denn gerade in diesem schwebezustand, in diesem schwer fassbaren des musikalischen ausdrucks, dieser ungewissheit der liedentwicklung liegt die stärke von "the grasshopper an me". und es kommt nicht von ungefähr, dass der lennon song "nobody told me" zum besten stück der platte avanciert. heißt es da doch "there is always something happening and nothin’ going on". kürzer und zutreffender könnte man dieses album wohl kaum beschreiben. aber darum geht es ja gar nicht. haben wir doch gerade gelernt wie schön musikalische weite klingt: ein wenig nach songwritertraditionen, ein wenig nach dem gegenteil.
(jf)